Synergien aus schulischer und sportlicher Bildung entfesseln neue Potenziale im Bildungssystem und in der Talentfindung
Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter kommt zum Schuljahr 2026/27. Die Bayerische Sportjugend (BSJ) arbeitet bereits seit Jahren aktiv daran, Sportvereine in die Konzeption und Ausgestaltung der Ganztagsbetreuung miteinzubeziehen. Sportvereine sind für die Schulen bereits jetzt der wichtigste Partner im Ganztagsangebot und bieten eine enorme Entlastung. Die neueste wissenschaftliche Studie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg gibt einen Überblick über den aktuellen Status Quo in den bayerischen Sportvereinen und zeigt Verbesserungspotenziale auf, die zu einem flächendeckenden Erfolg für Schulen und Sportvereine führen können.
„Die Kooperation zwischen Schulen und Sportvereinen birgt ein erhebliches Potenzial, um sowohl Bildungs- als auch Gesundheitsziele zu fördern und gleichzeitig die soziale und sportliche Entwicklung voranzutreiben. Für Schulen bieten solche Partnerschaften eine einzigartige Gelegenheit, die körperliche Aktivität ihrer Schülerinnen und Schüler zu steigern, qualitativ hochwertige Sportangebote durch Ressourcenteilung sicherzustellen und die ganzheitliche Entwicklung von Kindern zu unterstützen. Dies trägt nicht nur zur Verbesserung der schulischen Leistungen bei, sondern stärkt auch soziale und emotionale Kompetenzen, die für den späteren Lebensweg entscheidend sind“, untermauert Prof. Dr. Heinz Reinders, Leiter der Studie KOGASPO (Kooperation zwischen Ganztagsschule und Sportverein), die Synergien zwischen Schule und Sportverein.
Regionale Eigenheiten brauchen besonderen Fokus
Jedoch, und auch das hebt die Studie eindeutig hervor, kann eine bayernweite, flächendeckende Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen nur dann reibungslos funktionieren, wenn grundlegende infrastrukturelle Maßnahmen umgesetzt werden. Reinders nennt hier allen voran digitale Systeme und Plattformen zur Koordinierung der Ressourcen, insbesondere von Hallenzeiten, Sportgeräten und Personal. Zudem müssen auch regionale Unterschiede bedacht und spezifisch angegangen werden. Während Schulen und Sportvereine in Oberbayern bereits gute Erfahrungen in einer Vielzahl von Kooperationen sammeln, liegen strukturschwache Regionen wie Niederbayern und Oberfranken noch im Schatten ihrer Potenziale zurück.
BSJ bereitet Sportvereine bereits intensiv auf Kooperationen vor
„Die Bayerische Sportjugend im BLSV, die federführend im Dachverband die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen koordiniert, weist mit ihren Forderungen an die Politik zur sinnvollen Mittelverteilung seit Jahren auf eine Vielzahl von Verbesserungspotenzialen hin. Gleichzeitig bieten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten bereits jetzt viele Ausbildungen und Seminare an, die gezielt Sportvereine und Übungsleiter im Ganztagsschulbetrieb schult und fit macht. Wir freuen uns, dass die Studie der Universität Würzburg viele unserer politischen Forderungen wissenschaftlich untermauert und so der Notwendigkeit der gezielten Mittelverteilung weiteren Nachdruck verleiht“, flankiert Michael Weiß, Vorsitzender der Bayerischen Sportjugend im BLSV (BSJ), die Studie aus Nordbayern.
Sportvereine werden langfristig profitieren
„Wenn diese Herausforderungen bewältigt werden, können Kooperationen nicht nur die sportliche und gesundheitliche Entwicklung von Kindern fördern, sondern auch die Bedeutung von Sportvereinen in der Gesellschaft stärken“, pointiert die Studie abschließend mit einer wesentlichen Erkenntnis, die sich durch den Schulterschluss von Schulen und Sportvereinen ergibt und wegweisend für das Engagement von Sportvereinen sein dürfte.
Die komplette wissenschaftliche Studie kann zur Einsicht hier heruntergeladen werden.