Oberpfalz
Neumarkt

Trauer um die ehema­lige Kreis­ju­gend­lei­te­rin Hanna Sommerer

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Hanna Somme­rer, Kreis­ju­gend­lei­te­rin von 1976 bis 1987 im Sport­kreis Neumarkt

Am 17. Januar 1976 wurde Hanna Somme­rer zur Kreis­ju­gend­lei­te­rin des BLSV Krei­ses Neumarkt gewählt. Mit viel Begeis­te­rung und Opti­mis­mus entwi­ckelte die Kreis­ju­gend­lei­tung ein Konzept, wie die Jugend­lei­ter und ‑trai­ner bei ihrer Arbeit in den Verei­nen unter­stützt werden konn­ten. Mit einer Viel­zahl von ein- und mehr­tä­gi­gen Lehr­gän­gen, Abend­se­mi­na­ren, Jugend­ta­gun­gen versuchte Somme­rer, den Jugend­lei­tern klar­zu­ma­chen, dass es neben einem quali­fi­zier­ten sport­li­chen Trai­ning auch jugend­spe­zi­fi­sche Frei­zeit­an­ge­bote im Sport­ver­ein geben muss. Hanna Somme­rer inves­tierte viel Zeit und Ener­gie und bewäl­tigte alle auftre­ten­den Probleme gewis­sen­haft und mit der ihr eige­nen Zuver­läs­sig­keit. So wurden z.B. für die Jugend Kreis­sport­feste, ‑schwimm­tage, ‑skitage, Land­kreis­wett­kämpfe zwischen dem Kreis Neumarkt und dem Kreis Amberg in zehn Sport­ar­ten mit großem Enga­ge­ment durch­ge­führt. Auch die erste Sport­schau im Kreis Neumarkt im Jahre 1977 trug eben­falls ihre Hand­schrift. Nach der nicht immer leich­ten Aufbau­ar­beit stellte sie sich für zwei weitere Wahl­pe­ri­oden, also bis zum Dezem­ber 1987, zur Verfü­gung. Neue Heraus­for­de­run­gen reiz­ten sie, und sie meis­terte sie mit Bravour. So rief sie die Jugend­li­chen des Krei­ses zu drei Land­kreis­olym­pia­den in den Jahren 1981, 1983 und 1985 auf, wo Tausende von Jugend­li­chen mitmach­ten. Auch Jugend­aus­tausch­be­geg­nun­gen mit irischen und japa­ni­schen Jugend­li­chen, Jugend­ski­la­ger und Spiel­feste wurden durch die Kreis­ju­gend­lei­tung angeboten.

Ein ganz beson­de­res Anlie­gen war ihr, dass auch behin­derte Kinder nicht vom Sport ausge­schlos­sen werden, sondern zusam­men mit nicht behin­der­ten Kindern Freude beim Sport und Spiel erle­ben soll­ten. So wurden in ihrer Zeit als Kreis­ju­gend­lei­te­rin jähr­lich Veran­stal­tun­gen zusam­men mit einer Behin­der­ten­ein­rich­tung in Höhen­berg durch­ge­führt, und sie sorgte auch dafür, dass diese Veran­stal­tun­gen auch nach Ihrem Ausschei­den aus der Verbands­ar­beit weiter stattfanden.

Hanna Somme­rer wurde zwar im fernen Danzig gebo­ren, fand aber 1974 ihr Glück in der Ober­pfalz.  In der Tisch­ten­nis­ab­tei­lung des TSV Berching enga­gierte sie sich als Trai­ne­rin und aktive Sport­le­rin und führte die Damen­mann­schaft in die Bezirks­klasse. Bis ins hohe Alter leitete sie das Tisch­ten­nis­trai­ning für Kinder und Jugend­li­che in Berching mit großem Einfüh­lungs- und Moti­va­ti­ons­ver­mö­gen. Selbst­ver­ständ­lich brachte sie ihre jungen Spie­ler auch mit ihrem eige­nen Auto zu Sport­wett­kämp­fen, solange sie sich noch verkehrs­si­cher fühlte.

Mit zuneh­men­dem Alter fasste sie den Entschluss, an den Tisch­ten­nis­welt­meis­ter­schaf­ten für Senio­ren teil­zu­neh­men. So meldete sie sich z.B. für die TT-WM in Finn­land, China, Japan, Kanada und Neusee­land an, wo sie ihre Tisch­ten­nis­künste bei Wett­kämp­fen an der Tisch­ten­nis­platte erfolg­reich bewei­sen, aber auch im Rahmen­pro­gramm in der jewei­li­gen Wett­kampf­stadt Land und Leute kennen­ler­nen konnte. Mutig und topfit scheute sie sich dabei nicht, auch mit 80 Jahren noch einen 22stündigen Flug nach Neusee­land z.B. zur WM anzu­tre­ten. Einen WM-Titel zu errin­gen war nicht ihr Ziel, trotz­dem kämpfte sie mit großer Ener­gie und Routine bei jedem Tisch­ten­nis­match um einen Sieg oder ein gutes Ergeb­nis. Einen freund­schaft­li­chen Kontakt zu ande­ren Sport­le­rin­nen des Turniers schätzte sie sehr.

In Zeiten der ersten großen Flücht­lings­welle besuchte sie Fami­lien, die aus Syrien geflo­hen waren, und versuchte Ihnen nach dem schmerz­li­chen Verlust ihrer Heimat beim Erler­nen der deut­schen Spra­che zu helfen. Auch so manchen Jugend­li­chen unter­stützte sie bei schu­li­schen Schwie­rig­kei­ten durch Nachhilfeunterricht.

Mit ihrem Tod verliert die Sport­fa­mi­lie eine faire Sport­le­rin mit großem sozia­len Enga­ge­ment, die vorbild­li­che Jugend­ar­beit bis ins hohe Alter mit außer­ge­wöhn­li­cher Ener­gie, fach­li­cher Kompe­tenz und Leiden­schaft leistete. 

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