Es ist der internationale Tag „Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen!“. Ein Tag der ein Zeichen setzen soll zum Hinsehen und Handeln, damit die Gewalt an Frauen Mädchen weltweit zurückgeht. Der Sport kann hier ein positives Zeichen setzen, wenngleich er selbst auch davon betroffen ist.
„Jeder Mensch hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben. Und dennoch erfahren gerade Frauen und Mädchen in unserer Gesellschaft im besonderen Maße Gewalt”, sagt Bundesjustizministerin Christine Lambrecht.
Mehr als 12 Millionen Frauen betroffen
Allein in Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Und mehr als einmal pro Stunde wird laut UN Women eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Seit Beginn der COVID-19 Pandemie ist die Gewalt gegen Frauen* besonders im eigenen Haushalt gestiegen. Dies zeigt auch der Jahresbericht 2020 des Hilfetelefons. Im Jahr 2020 gab es einen Anstieg der Beratungsanfragen von rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Alle 22 Minuten fand eine Beratung zu Gewalt gegen Frauen statt.
Ein Bericht von UN Women, der sich auf Daten aus 13 Ländern stützt, zeigt, dass zwei von drei Frauen berichteten, dass sie oder eine Frau aus ihrem Bekanntenkreis während der Pandemie eine Form von Gewalt erlebt haben. Jedoch gibt nur eine von zehn Frauen an, dass die Betroffenen zur Polizei gehen würden.
Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen – Sport ist davon nicht ausgeschlossen
Auch der Sport ist davon nicht ausgeschlossen. Sowohl im Leistungssport als auch im Breitensport erfahren Mädchen und Frauen verschiedene Formen von Gewalt, u.a. psychische /emotionale Gewalt, körperliche Gewalt sowie sexualisierte Gewalt.
Der deutsche organisierte Sport zählt aktuell knapp über 27,8 Millionen Mitgliedschaften, davon entfallen 40 Prozent auf weibliche Mitglieder, die alle ihre eigenen Biografien mit sich bringen. Daraus resultiert eine große Verantwortung für den Sport.
„Die Frauen im organisierten Sport in Bayern fordern, sich der Problematik bewusst zu werden und nicht darüber hinwegzuschauen“, erklärte Kloty Schmöller, Vorsitzende des Verbandsfrauenbeirats im BLSV, und ergänzte: „Durch Programme zur Prävention sexualisierter Gewalt gilt es, eine Kultur des Vorbeugens, Aufklärens, Hinsehens und Handelns zu schaffen!“