Wie treiben wir im Jahr 2040 Sport? Welche neuen Sportarten werden von den Sportlerinnen und Sportlern ausgeübt werden? Welche gesellschaftlichen und technologischen Aspekte werden Einfluss auf den Sport nehmen?
Der Bayerische Landes-Sportverband e.V. (BLSV) und die Hochschule für angewandtes Management (HAM) bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus, um die Zukunft des organisierten Sports zu gestalten. Im Rahmen einer Stiftungsprofessur „Organisierter Sport“ soll ein Radar zum Aufspüren neuer Entwicklungen und Trends etabliert werden. Um zukünftig noch schneller und effektiver auf die Bedarfe der Sportlerinnen und Sportler in den Sportvereinen und Sportverbänden eingehen zu können, wird ein neu zu entwickelndes Trendradar den Dachverband des organisierten Sports, den BLSV, maßgeblich unterstützen.
„Wir erhoffen uns mit der Errichtung der Stiftungsprofessur schnellere und tiefgreifendere Erkenntnisse, wie sich die Gesellschaft im Hinblick auf das Sporttreiben langfristig entwickelt und welche Auswirkungen dies auf die Organisationen im Sport hat. Das Trendradar „Organisierter Sport“ wird uns – ausgerichtet an den Phasen der Sportler-Lebenslinie – neue Perspektiven, Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen aufzeigen. Diese ermöglichen es uns, unsere Produkte und Dienstleistungen gegenüber unseren Mitgliedern, den Sportvereinen und Sportfachverbänden, noch effektiver und zielgerichteter anzubieten. Mit Blick auf die Zukunft des bayerischen Sports und eine mögliche Bewerbung für die Vergabe von Olympischen und Paralympischen Spiele, womöglich nach Bayern, ist dies ein absoluter Gewinn. Damit wird der Sport in Bayern nicht nur manifestiert, sondern auch deutlich gestärkt“, unterstreicht Jörg Ammon, Präsident des BLSV.
Starke Kooperation in der Pandemie und darüber hinaus
Eine bereits seit 2019 eingerichtete Wissenschaftskooperation zwischen dem BLSV und der HAM zahlte sich insbesondere zu Zeiten während und nach der Pandemie aus. Auf Grund wissenschaftlich fundierter Expertisen und Handlungsempfehlungen konnte der markante Rückgang von Mitgliedschaften in den Sportvereinen von ursprünglich 4,6 auf 4,3 Millionen innerhalb kürzester Zeit wieder kompensiert werden. Aktuell verzeichnet der organisierte Sport in Bayern unter dem Dach des BLSV 4,85 Millionen Mitgliedschaften in mehr als 11.500 Sportvereinen – Tendenz weiter steigend. Vor diesem Hintergrund und dem zu erwartenden ansteigenden Organisationsgrad des Sports in Bayern, sollen neue Kompetenzen, in diesem Fall das Trendradar, dabei unterstützen, die Attraktivität des organisierten Sports in Bayern weiter zu steigern.
„Als Wissenschaftspartner stehen in unserer Fakultät Sportmanagement Professorinnen und Professoren zur Verfügung, die seit mehr als 15 Jahren im angewandten Management forschen und mit Studierenden wissenschaftliche Studien durchführen. Wir freuen uns für den organisierten Sport ein bundesweit innovatives Forschungsprojekt durchführen zu können“, so Florian Kainz, Geschäftsführer der HAM.
Trendradar soll auch „Drop-Out“-Quote von Mädchen und junger Frauen reduzieren
Mehr als 80 Prozent aller 5–12-Jährigen sind in einem Sportverein organisiert. In der weiteren Entwicklung nimmt die Zahl der Mitgliedschaften bis zum 25. Lebensjahr jedoch zusehends ab. Nur noch rund jeder vierte junge Erwachsene ist dann noch Mitglied in einem Sportverein. Dabei ist zu beobachten, dass die sogenannte „Drop-Out“-Quote von Mädchen und jungen Frauen signifikant höher ist als die altersgleicher Jungen und junger Männer. U.a. diesem Phänomen gilt es zu begegnen und durch das Trendradar geeignete Gegenmaßnahmen zu finden. Die Stiftungsprofessur startet ab sofort und ist zunächst auf die Dauer von fünf Jahren eingerichtet.